Mit der Digitalisierung beginnen – am besten jetzt
- Gerald Scheffels
- 28.11.2024
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Das sieht nicht gut aus: In der weltweiten IMD-Rangliste zur digitalen Wettbewerbsfähigkeit belegt Deutschland nur Platz 23. Und es kommt noch schlimmer: Bei der „Entwicklung und Anwendung digitaler Technologien“ erreicht die deutsche Industrie Platz 54 von insgesamt 67.
Hier gibt es also Luft nach oben, und das ist noch zurückhaltend ausgedrückt. Die Unternehmen sind zum Handeln aufgerufen und es geht dabei nicht darum, das Ranking zu verbessern, sondern die eigene Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit zu stärken. Die Werkzeuge dazu sind jedenfalls vorhanden.
Skeptiker kann man vielleicht mit der Vision einer „durchdigitalisierten“ Kunststoffverarbeitung überzeugen. Angebote werden weitgehend selbsttätig generiert, bei allen Engineering-Aufgaben werden die Daten aus vorangegangenen Projekten berücksichtigt. Mit jedem Prozessschritt der Konstruktion entsteht nicht nur das Produkt (und je nach Fertigungsverfahren das zugehörige Werkzeug), sondern parallel auch sein digitaler Zwilling.
Produktbezogene Kosten, Fertigungszeiten und CO2-Bilanzen stehen auf Knopfdruck zur Verfügung, und jedem internen Fertigungsauftrag werden alle Ressourcen (Maschinen, Werkzeuge, Personal und Material) zugeordnet – bis zum Lagerplatz im Fertigwarenlager. Qualitätsparameter werden ebenso automatisch erfasst und dokumentiert wie Verschleiß an Werkzeugen und Maschinen. Die digitalen Zwillinge der Maschinen erleichtern deren Wartung ganz erheblich bzw. sie erhöhen die Produktivität, weil Unregelmäßigkeiten selbsttätig erkannt und gemeldet werden. Und wenn der Kunde den aktuellen Fertigungsstatus seines Auftrags wissen möchte, genügt ein Blick auf den Bildschirm, um ihm eine exakte Antwort zu geben. Auch mit Blick auf die Kreislaufwirtschaft sind direkt alle material- und produktspezifischen Daten zur Hand.
Das ist die Beschreibung eines (gar nicht mal sehr visionären, sondern durchaus realistischen) fortgeschrittenen Zustands der Digitalisierung, der nicht von heute auf morgen und nicht in einem Schritt erreichbar ist. Das Schöne ist: Man kann diesen Zustand in vielen kleineren Schritten und im selbstgewählten Tempo erreichen.
Und für alle, die sich jetzt auf den Weg machen möchten, gibt es noch eine gute Nachricht: Auf der KPA kann der Besucher viele Ideen und „Best practice“-Beispiele für die erfolgreiche Digitalisierung der Kunststoffverarbeitung kennenlernen – und direkt mit den Experten sprechen, die die entsprechenden Lösungen entwickelt und implementiert haben und anwenden.* Wer sich in der Digitalisierungs-Rangliste der Branche einige Plätze nach vorne arbeiten möchte, erhält hier Inspirationen.