Kunststofftechnik für die „All Electric Society“
- Gerald Scheffels
- 27.11.2024
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Das hat Tradition: die Verbindung von Kunststoff und Elektrizität. So begann die „Energiewende“ Anfang des 20. Jahrhunderts. Für die neue Energiequelle, den elektrischen Strom, benötigte man einen leichten und gut in Form zu bringenden Isolierwerkstoff. Da kam Bakelit, 1907 zum Patent angemeldet, gerade recht. Der erste „echte“ und industriell zu verarbeitende Kunststoff erleichterte die Elektrifizierung ganz erheblich.
Heute kennt man Lichtschalter, Küchenmaschinen und Telefone aus Bakelit nur als Museumsstücke. Aber moderne Kunststoffe sind überall dort, wo Strom verteilt, geschaltet und verbraucht wird. Und dieser Markt wächst: Die Verbindung von Kunststoff und Elektrizität hat Zukunft. Schließlich sind wir auf dem Weg in die „All Electric Society“, die den Strom am besten auch noch „grün“, d.h. nicht aus fossilen Quellen erzeugt.
Die „Energiewende 2.0“ und damit die Verbindung von Strom und Kunststoff betrifft viele Anwendungsbereiche – in Trafostationen und Schaltschränken, in der Gebäudetechnik und Ladestationen, in Windkraftanlagen und Ladestationen, im Auto, das zum „Software-defined vehicle“ (SDV) wird und nicht zuletzt in jeder Leitung, deren Kupferdraht von Kunststoff umhüllt ist und (fast) jedem Verbindungselement.
Auf der KPA in Ulm wird der Besucher viele kompetente Kunststoffverarbeiter kennenlernen, die in die Elektroindustrie hineinliefern und z.B. besondere Kompetenz beim Einlegen von Kupferleitern und elektrischen Kontaktelementen in Spritzgießwerkzeuge nachweisen können. Andere Themen, mit denen einige Aussteller punkten können, sind die Integration von Sensoren oder Antennen in Kunststoffgehäuse. Dass sich hier Schnittstellen zu anspruchsvollen Anwendermärkten wie Medizintechnik, Automobilelektronik und Halbleitertechnik ergeben, liegt auf der Hand.
Also: Es gibt guten Grund dafür, die KPA – im doppelten Wortsinn – mit Spannung zu erwarten. Unternehmen, die hier Kompetenzen vorzuzeigen haben, stehen (im übertragenen Sinn) vielleicht weniger unter Strom als solche, die den anspruchsvollen Wachstumsmarkt der „All Electric Society“ noch erobern möchten. Aber auch dafür – das Ausloten von neuen Marktchancen – bietet die KPA eine gute Gelegenheit.
Wanderausstellung auf der KPA: "Unter Strom – Kunststoffe und Elektrizität“
Und wer neben alle Innovationen und Zukunftsthemen auch noch einen Überblick über die mehr als 100jährige gemeinsame Geschichte von Kunststoff und Elektrizität gewinnen möchte, der kann den Messebesuch auch für diesen Zweck nutzen. Denn auf der diesjährigen KPA gastiert die Wanderausstellung „Unter Strom – Kunststoffe und Elektrizität“ des Deutschen Kunststoff-Museums. Sie bietet auf fünf Stationen spannende Einblicke in dieses Thema – von den historischen Anfängen bis zu neuesten Entwicklungen, mit interaktiven Elementen, faszinierenden Exponaten und passend zum Leitbild der „All Electric Society“ als Zukunftsfmarkt der Kunststoffbranche.
Für mehr Informationen: www.deutsches-kunststoff-museum.de
Foto: Deutsches Kunststoffmuseum